Oder aber 1984 von George Orwell. Ich war damals gerade mal 2. Aber keine Spur von Big Brother oder so. Denkste. 16 Jahre später war Big Brother überall. Vor allem im Fernsehen. Leider. Aber wenn ich mich heute mal umkucke, dann wünschte ich, ich hätte eine Zeitmaschine, reise damit zurück in die Zeit wo Orwell das Teil geschrieben hatte, und zwing ihn mit Waffengewalt dazu den Roman in „2005“ umzubenennen. Schaut euch doch mal rum, überall wird einem auf die Finger gesehen. Jeder hat Angst von irgendeinem abgehorcht zu werden. Selbst im Internet muss man darauf achten, dass man seine Fußabdücke nicht allzu deutlich hinterlässt, denn schnell kann man aus den Seiten ein ganzes Surferprofil erstellen. Ich frag mich dann aber auch, wie dann so ein Profil von mir aussehen würde. Ein angehender Informatiker, der die ganze Zeit Matheskripte sucht, sich über die neuesten Innovationen der IT-Branche informiert, und gerne Fernsehserien aus den USA ankuckt. Stellt euch mal vor, man würde sich ein Profil erstellen aus den Mails die man erhält. Dann wär ich ein aufstrebender Jugendlicher, auf dessen Anzeige bei Singlebörse XY mindestens 234 Frauen antworten, dessen bestes Teil noch mindestens 5 cm wachsen kann, der sich gerne Viagra kostenlos über das Internet bestellen möchte, Steuern spart wie Sau, durch die allerneueste Anlegerberatung und armen Nigerianischen Ex-Vorsitzenden hilft, deren Erdölgeschäfte irgendwie ins Stocken geraten sind. Wie sehr wir doch alle das Internet lieben. Und dann auch noch diese Geschichten über das große allhörende Echelon. Das ist so ein Teil, mit dem der CIA die halbe westliche Welt ausspionieren kann. Vor allen Dingen Telefonate. Die haben da nämlich so eine coole Liste von Wörtern, und jedesmal wenn eins dieser Wörter dann bei einem Telefonat verwendet wird, dann wird das dann mitgeschnitten. Jetzt sagen wir mal, das Wort „Bombe“ wäre auf dieser Liste. Heisst dass dann, dass jedes Telefonat mitgeschnitten wird, wenn das Wort „Bombe“ einmal erwähnt werden würde. Offensichtlich. Jetzt rufen ma mal bei so einer 0190er Nummer an und wir warten mal das anregende Gespräch ein wenig ab und erwähnen dann beiläufig den Satz „Ich bin so eine Bombe im Bett“. Da muss den Amis im Echelon Headquarter doch dann ziemlich einer abgehen, wenn sie DAS abhören. Aber so kann man ziemlich gut Fremdkeucher überführen, wenn ja alles aufgezeichnet wird, und die Frau einen guten alten Bekannten zufällig bei der NSA sitzen hat. Aber obwohl... Ich hab da letztens ne Serie aus den USA gesehen, in der das alles dermaßen glorifziert wird, dass der Hauptdarsteller in seinem Stuhl sitzt wie Captain Kirk und seiner neuen Version von Lieutenant Uhura befiehlt: „Öffnen sie die Echelon-Frequenzen und stellen sie es so ein, dass es alle Telefongespräche rausfiltert, in denen das Wort „Al-Kaida“, „Selbstmordattentäter“ und „Anschlag“ vorkommt“, also quasi Echelon als Google für sämtliche Telefongespräche verwendet. Später hat man dann in der Folge dann doch endlich diesen Schläfer gefunden, der dann einen Anschlag auf die Finanzminister der G8-Staaten, die gerade auf einer WTO-Versammlung sich treffen wollten. Hab ich da gesessen und mir gedacht: Der will Hans Eichel in die Luft sprengen. Neeeeein. Gut, ein wenig Lokalpatriotismus bei den ganzen Ami-Lobpreisungen muss man bei solchen Anlässen immer suchen. Aber beim zweiten Gedanken wünscht man sich doch insgeheim dann doch, dass der Attentäter doch gewinnt....
Letztendlich wurde der Selbstmordattentäter (natürlich mit einer formschönen Jacke vollkommen bestehend aus bestimmt 10 Kilo C4-Sprengstoff) doch noch gefunden. Doch der Countdown der Jacke war nicht mehr zu stoppen. Verdammt. Was nun. Natürlich hat so ein gut ausgestattes Anti-Terror-Kommando natürlich einen LKW mit Selbstmordzelle drin, dass sogar ne Atombombe abdämmen kann. Also ab in den LKW mit dem Kerl mit der Jacke und das wars. Nach Ablauf des Countdowns hat dann der LKW von innen (nach einem kleinen „Bümmchen“) so in etwa ausgesehen, wie das Innere einer Mikrowelle, wenn man ein Ei reingestellt hat. Also die Sauerei möchte ich nicht entfernen wollen. Also... „Thread Matrix“ rult. Oder auch nicht.
Obwohl ich mich eigentlich frage, ob es diese schöne Selbstmordjacke auch mal im C&A zu kaufen gibt. Weil, ich weiss ja nicht, die Zielgruppe der Schläferattentäter kann doch ziemlich hoch sein, und ein Angebot, dass auf diese Gruppe gezielt ausgerichtet ist, kann heute womöglich sogar die Wende in unserer Wirtschaftskrise sein. Man stelle sich vor. Selbstmordjacken bei C&A, Sahne Joghurt mit ner Packung Rattengift, dass man verwenden könnte, um die Herstellerfirma zu terrorisieren oder den ultimativen Massenmord-Toolkit, wo man eine normale handelsübliche Mehlpackung mit 500 g feinstem Anthrax füllen kann. Natürlich mit beigelieferter Schutzkleidung, Mundschutz, Handschuhen und einem bereits vorgefertigen Drohbrief, wo man nur noch die geforderte Summe hinschreiben muss, das man erpressen möchte. Und das alles im Sonderangebot von 129,99 €. Im Karstadt. Die machen Millionen, und man bringt die Wirtschaft wieder in Schwung. Und falls doch einer wirklich Terror mit solchen Tools machen, kann man mit dem unanfällig daran angebrachten Peilsender sofort den Täter wieder ermitteln. Natürlich mit Echelon.
Gut, bis dahin kann man „nur“ normale Jacken bei C&A kaufen, und die dann nachträglich in mühsamer Kleinstarbeit umfunktionieren. Aber dann muss die Jacke auch richtig passen. Nehm ich jetzt eine rote Jacke, damit das dann auch später farblich zu meinen Überresten passt, oder doch lieber ne Jeansjacke, die dann zu meiner Jeanshose passt, aber dann farblich nicht mehr zu meinem schwarzen Pulli passt. Jetzt hol mal deine Mutter mit und lass die für dich entscheiden. „Nein, ich will nicht in so einem Schwarz da rumlaufen, und das sieht dann später auch wieder schlecht aus.“ Kein Wunder, dass es hier in Deutschland keine Attentäter gibt. Aber das Kleidereinkaufen ist eh im Allgemeinen schlimm. Vor allen Dingen, wenn besagte Mutter mitgeht. Das sieht dann so aus. Sie schaut sich die ganze Zeit um, läuft von einer Ecke in die anderen. Man kommt im typischen Fall mit der Prämisse in das Kleidungsgeschäft, einen jungendlichen 21jährigen neu einzukleiden. Aber wieso steht man nach 5 Minuten in der Abteilung für Frauenunterwäsche?
Irgendetwas ist doch da phänomal schiefgegangen in der Erziehung. Also bei so fast jeder Frau. Und hat man sich nach 20 Minuten dann doch endlichen in die Herrenabteilung verirrt, dann beginnt dann wirklich das große Gejammer. „Wieso ziehst du so ein Gesicht, wir könnten ja jetzt gerade wieder heimgehen, wenn du so rumjammerst“. Gut, wär mir recht, aaaaaber.... „Da, das ist aber ein schöner Pullover, zieh dir den mal an..... und diese Hose.... und diese Jacke, göttlich.“ Und dann nimmt man dann diesen Berg an Klamotten mit in die Anziehkabine. Wenigstens kann man froh sein, dass es nur eine Beschränkung von 3-4 Anziehsachen gibt, weil ansonsten kann ma ja gleich mobile Anziehkabinen anbieten, die man hinter sich herzieht. Es gibt Frauen, die würden eher 20 mal anprobieren gehen, als sich einmal richtig gezielt zu entscheiden. Aber wir sind ja immer noch in der Entscheidungsphase, was man überhaupt anziehen sollte. „Du Mama, die Hose sieht aber scheiße aus“. Blasphemie. Das ist der tödlichste Fehler den man je machen kann. Mach dich nie, was sag ich NIE über den Geschmack deiner Mutter lustig und wage es nie, der Aussage deiner Mutter in stylischen Fragen zu widersprechen. Der modische Geschmack einer Frau im allgemeinen ist gottesgleich und unantastbar. Denn sie hat IMMER Recht. Jeder Einspruch muss mit 10 Ave Maria und 2 Rosenkränzen bezahlt werden. Kommst du dann allerdings selbst mit einer Hose an, die absolut perfekt aussieht und dir persönlich gefällt, kommt sofort der tödliche Einspruch „Du willst doch nur schnell wieder nach Hause“. Klar, aber das Teil sieht auch geil aus. Und ich habe es gefunden und nicht du. Das ist der Neid der Frau, wenn man als Mann etwas schneller in ihrer natürlichen Umgebung, der Kleidungsabteilung, gefunden hat. Man wird danach schiefer von der Seite angesehen, als ein Arabischer Bürger von einem FBI-Agenten bei der Passkontrolle. Aber so sind nun mal die Zeiten. Aber sehen wir mal, was uns 2005 bringt.
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