Mittwoch, 20. Februar 2008

Kriege, die die Welt wirklich bewegen

Es gibt Kriege, die werden geführt, weil es Sinn macht. Es gibt Kriege, die werden geführt, deren Sinn wir nicht verstehen. Es gibt sogar Kriege, nach denen es sogar mehr Menschen als vorher gibt ("Kinder kriegen"... ja... ein schlechter alter Wortwitz^^).

Andererseits gibts aber auch Kriege... die einerseits man schlecht charakterisieren kann und die man andererseits auch nicht so schlecht historisch einordnen kann. Und deren Sinn und Zweck manche auch nicht direkt erkennen. Die Format-Kriege...

Diese Woche ist der relativ kurze (2 Jahre) Streit zwischen Blu-ray und HD-DVD-Laufwerken brutal für Toshiba's HD-DVD-Konzept geendet, als sie offiziell die Niederlage eingesehen haben und die Produktion weiterer Laufwerke eingestellt haben. Wow... Ich sehe Berge von ungenutzten und unverkauften HD-DVD-Boxen sich am Horizont erheben. Tja... da hatte doch Sony und Konsorten doch schon aufs richtige Pferd gesetzt. Hm. Blu-ray war doch Hauptbestandteil für die PS3... Hmmmm... ob es damit vielleicht zu tun hat... Das werden wohl nur die Historiker herausfinden. Und diese werden diesen Format-Streit schnell zu den anderen belegten Fällen in der Menschheitsgeschichte legen. Zeit also, mal einen kleinen historischen Rückblick zu wagen...

Ende der 90er Jahre gab es schon mal einen solchen Krieg... hm... ich rede allerdings vom 19. Jahrhundert. Dort gab es einen Stromkrieg zwischen Wechselspannung und Gleichspannung. Nach langen Kämpfen zwischen Thomas Alva Edison und George Westinghouse hatte schließlich Westinghouse's Wechselspannung gewonnen. Doch erst im letzten Jahr wurden die letzten auf Gleichspannung basierten Stromverteiler abgeschaltet...

Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgte ein weiterer Krieg, mit deren eindeutigem Gewinner ich heute diesen Text schreibe. Den Krieg zwischen QWERTY- und Dvorak-Tastaturen. Der große Unterschied zwischen QWERTY und Dvorak liegt an der unterschiedlichen Tastenreihenfolge, die vorsah, dass zB Buchstaben, die seltener genutzt werden, auf der unteren Reihe verbaut werden sollten, um so das Tippen zu verbessern und mögliche Krankheiten der Hand zu verhindern. Der große Nachteil, den die Dvorak-Tastatur lag aber daran, dass einige Studien keine nennenswerte Verbesserungen gezeigt haben, und deren Auftraggeber... sagen wir mal so... leicht parteiisch waren. Gut, es war der Erfinder selbst, der die Studie in Auftrag gegeben hat... Genützt hat es wenig, und so wurde dieses Keyboard-Format schnell den Abort der Geschichte heruntergespült.

In den 40er Jahren kam es zum wohl einflussreichsten Krieg der Menschheitsgeschichte. Ja und der zweite Weltkrieg offensichtlich noch. Die Rede ist... NATÜRLICH... von dem Krieg zwischen 12inch- und 7inch-Schallplatten. Die Jüngeren unter euch fragen sich jetzt... Was sind Schallplatten. Die etwas minimal älteren werden sich noch an diese schwarzen Scheiben in unterschiedlichen Größen erinnern. Und sogar noch einige davon besitzen. Und beide Formate existierten in einer harmonischen Koexistenz. Das war anfangs noch nicht so... Columbia Records brachte eine Longplay-Variante mit 33.5 rpm auf den Markt, die 12''. RCA Victor's derweil brachte die Extended Play Variante mit 45 rpm unter die freudigen Kunden. Wie man bestimmt schon erraten kann, ist dieser Krieg relativ unblutig zu Ende gegangen, wurden die 7inches im Verlauf der kommenden Jahren als Vertriebsmittel für Singles und die längeren 12inches für längere Alben verwendet. Alle sind glücklich und leben noch heute zufrieden unter einer feinen Schallplattennadel von leidenschaftlichen Musik-freunden und DJs.

Lange bevor es Festplattenrekorder, oder DVD-Brenner gab, hat es schon eine Zeit gegeben, wo die Film- und Musikindustrie stark gegen die Hersteller von einzelnen Technologien gekämpft haben. Sind es heute MP3 oder BitTorrent, so war das in den 70er Jahren Videorekorder. Doch auch hier hat es einen brutalen Krieg gegeben, an den sich die älteren Semester noch erinnern werden. VHS gegen Betamax gegen Video 2000 gegen Laserdisks. Laserdisks waren in etwa die DVDs der 70er Jahre. Nur massiv größer. Und der große Nachteil war, dass man diese nur lesen und nicht beschreiben konnte. Das konnten die anderen analogen Konkurrenten dafür aber allemal, da war also ein Wettbewerber schon mal rausgeflogen. Zuerst einmal war auch dieser Kampf ein Kampf zwischen 3 großen Firmen. Betamax von Sony, VHS von JVC und Video 2000 von Philipps. In den USA waren vor allem Betamax und VHS konkurrierend. Hier allerdings war der Gewinner recht eindeutig. Die meisten Betamax-Kassetten, die verkauft wurden, hatten nur eine Spiellänge von einer Stunde, die Kassetten von JVC allerdings konnten 2 Stunden lang bespielt werden. Nun gibt es in den USA ja einen gewissen Sport, den die Europäer nicht verstehen, nämlich American Football. Deren durchschnittliche Spieldauer geht in etwa 4 Stunden. Nach langen Verhandlungen mit einigen Herstellern von Videorekordern wurde die Spiellänge von 2 auf 4 Stunden verdoppelt, dank der Verwendung von Longplay-Modi (LP). Trotz schlechterer Bildqualität setzte sich die 4 Stunden-Aufnahme von VHS durch. Video 2000 kam in diesen Krieg relativ spät hinzu, und die Rekorder krankten zudem noch etwas herum, und nach nur wenigen Jahren auf dem Markt wurde das Projekt schnell wieder eingestampft. Letztendlich thriumphierte die VHS. Bis gegen Ende der 90er die DVD als digitaler Ersatz immer stärker wurde... die selbst auch einen Gegner hatte... die DIVX (nicht zu verwechseln mit dem DivX-Format, dass wir ja auch woher kennen. Die DIVX galt als eine Art Einweg-DVD, die mit Aufkommen der ersten Filesharing-Börsen ein erster Versuch der Filmindustrien waren, Herr zu werden gegen die große Flut an Raubkopierern. Was aber nich so recht gelang, da dafür kaum Abspielgeräte verwendet werden konnte, die sowohl DVDs als auch DIVX abspielen konnten. Und dann gabs noch eine andere Sicht. Die Pay-per-view-Aspekte, die die Filmindustrie so an dem Format liebte, waren mehr oder weniger der Todesstoß, da die Kunden eher zur DVD griffen, als zur 1mal-DIVX...

Und damit endet unser kleiner Streifzug durch die technische Geschichte, die eins zeigt... Viele Unternehmen kümmern sich nen feuchten Kehricht, um das was die Kunden eigentlich wollen. Und das zu allen Zeiten...

Samstag, 9. Februar 2008

"Herr Electro-Osmose-Kai mit Hagencam, Kaffee..."

Tja... das Leben an der Uni hat durchaus auch so seine witzigen Züge.

Vor zwei Jahren zum Beispiel diese Situation vor einer Crypto-Vorlesung

Ich konnte zwar nich das Gespräch genau hören... aber irgendwie so musste das ganze sich so abgespielt haben...
"Du Markus."
"Ja Michael?"
"Ich glaub die Tafel ist nass..."


"Herr Electro-Osmose Kai mit Hagencam, wieso müssen Sie unbedingt ein Foto aus dieser beschissenen Perspektive schießen"


"Oh mein Gott, es kommt direkt auf mich zu..."


"Sag mal Pascal, glaubst Du dass der Kai da hinten viel zu viel Zeit hat"
"Jupp... hat er"


"uhhh... aua... schmerz... Rheuma..."







Studiengebühren an der Informatik der UdS - was wurde realisiert...

Zu Beginn des Wintersemesters 2007/2008 ist das eingetreten, wovor die meisten Studierenden schon sehr lange Angst hatten. Die allgemeinen Studiengebühren. Lange war es ein Politikum... nun war es Realität. Doch ein gutes hatte die Sache. Die Mittel sollten zweckgebunden eingesetzt werden. Und nach ziemlich langen und stellenweise recht harten, aber doch produktiven Verhandlungsrunden, sind die ersten Maßnahmen durchgeführt worden. Es gibt dabei mehrere Vergabegremien, ein zentrales Gremium für die gesamte Universität, sowie in jeder Fakultät ein Vergabegremium, das lokal agiert. Das zentrale Gremium hat dabei solche glorreichen Ideen gehabt, wie die Verlängerung der Bibliotheksöffnungszeiten (gut), oder die legendären UdS-USB-Sticks (erm... najaaaa...).

Nun jaaaa... ich sitz nun im Vergabegremium das verantwortlich ist für die Informatik und die Mathematik und versuche solche USB-Sticks zu verhindern, haben aber dafür viele schöne eigenen Vorschläge und Maßnahmen durchgeführt. Die Liste der durchgeführten Maßnahmen ist lang, aber viele haben die Veränderungen noch nicht direkt gesehen. Deshalb bin ich mal herumgelaufen, und habe mal ein paar Fotos der Maßnahmen geschossen... leider konnte ich von einigen Dingen doch keine Fotos schießen, da die Maßnahmen entweder schon vorbei sind (wie die Orientierungseinheit oder der Mathe-Vorkurs) oder einige sind halt eben nur schlecht knipsbar (Tutorien, Supervisionstutoren, Beratungstutoren), aber einige Maßnahmen sind dann doch greifbar ... wie z.B. den Beamer in Hörsaal 1 der Mathe.

Nun, der Grund für den Austausch des Beamers liegt einfach darin, dass der vorherige Beamer, wenn er in den wichtigen Veranstaltungen der Informatik (wie Programmierung I und Programmierung II) verwendet wird, nur eine sehr schwache Leistung hatte, und das Bild nur sehr schwierig zu sehen war (von der schlechten Beleuchtung ganz zu schweigen). Also wurde flugs ein neuer Beamer beschafft, mit dem Zuschuss aus dem Lehrstuhl Zeller, der auch den Vorschlag für die Anschaffung des Beamers eingebracht hatte. Nun, ich weiss zwar nicht wie gut der neue Beamer aussieht, aber ich werde mir das Ergebnis bald mal in aller Nähe anschauen. Dann gibt es den nächsten Vorschlag... dem Infopoint. Ein Prestige-Objekt unserer Projekte.


Angedacht war der Infopoint als erste Anlaufstelle für ratsuchende Studenten. Angesiedelt in dem umgebauten Arbeitszimmer (a.k.a. Glaskasten oder Aquarium) findet täglich zwischen 13 und 14 Uhr eine Beratungsstunde statt, wo wichtige Fragen beantwortet werden, wie "Wo bekommt man kostenlose Windows-Lizenzen her" (vom FdSI) oder "Was ist der Unterschied zwischen Informationssysteme (9LP) und Informationssysteme (6LP)". Ein nächstes Projekt war die Einrichtung eines Druckerpools...Hier allerdings nur ein Symbolfoto...

Tja... also das Projekt ist im Moment noch auf "On Hold", das Problem liegt einfach daran, dass das Installieren eines Systems mit Abrechnungssystem, Druckvergaberechten, und Multiplattform-Unterstützung nicht gerade trivial ist, und dann doch etwas länger gedauert hat, als erwartet... Hoffentlich kommt es in den kommenden Wochen, so dass wirklich jeder davon profitieren kann. Dafür ist aber ein weiteres Projekt ziemlich gut eingeschlagen bei den Studierenden... die Langzeitausleihe in der Bibliothek.

Was vorher nur ganz kurzfristig und über Nacht möglich war, war nun für bis zu 2 Wochen lang möglich. Das heißt (und ich hoffe, ich geb das jetzt richtig wieder), im Eingangsbereich der Bib gibt es nun ein Regal, in dem Bücher mit grünen Punkten stehen. Und nein, sie sind nicht zum recyclen gedacht. Sondern es sind Bücher, die in den Grundvorlesungen wie die Grundzüge zu Datenstrukturen und Algorithmen, Theoretische Informatik, Computer Architecture oder Programmierung II gebraucht werden. Und einige Bücher sind zu richtigen Rennern geworden. Mittlerweile ist der Bestand deutlich angestiegen, zusätzlicher Platz soll in den kommenden Wochen bereitgestellt werden.

Alles in allem ein großer Erfolg. Dann gibt es noch die anderen Dinge, die ohne Abbildung auskommen mussten... Einerseits war dies die Bezahlung der Tutorien, die zugegebenermaßen ein hartes Politkum gewesen ist. Vorgesehen war hierbei, dass die Studiengebühren bis zu 2 der 5 bezahlten Stunden von Tutoren bezahlen sollten. Dazu sollte es außerdem noch eine zusätzliche Instanz geben, nämlich die Einführung von Supervisionstutoren, das bedeutet, dass ein Tutor, der bereits langfristigere Erfahrung hatte aus früheren Semestern nicht nur wieder selbst ein Tutorium leitet, sondern anderen Tutoren dabei hilft, wie sie ihre Tutorien besser halten sollen, und Manöverkritik anbringt an mehreren Stellen, um für bessere Tutorienqualität zu sorgen. Dann gab es weiterhin die Orientierungseinheit für Erstsemestler, das einigermaßen gut ausgefallen ist, nach dem was ich gehört, gesehen und gerochen hab. Es war im Gegensatz zu früher ein dreitätiger Workshop, in dem man sich gegenseitig kennenlernen konnte, Informationen über das Studium erfahren hat, und auch noch eine schöne Zeit haben konnte (Spieleabend und Pizza). Und ich kann nur sagen, die Pizza konnte man noch im 3. Stock unten riechen (Ich glaub das war an dem Abend, an dem mein erster Osmosefilter funktionierte... und ich hatte so einen Hunger wegen dem Scheiß Pizzageruch...*lol*).

Und noch ein Symbolfoto...Dann wurde der Brückenkurs für die Mathe noch mit finanziert, und der Glaskasten hat eine Schallisolierung bekommen, ich glaub da fehlen jetzt nur noch Stromanschlüssen, dann ist der Raum komplett.

Und damit hätten wir die meisten Projekte auch durch. Jetzt wirds erstmal Zeit, die Erfolge der Maßnahmen zu evaluieren, und dann schaun wir mal weiter, wie die nächste Runde aussehen wird. An die Informatiker der UdS SB, bitte schreibt uns doch, was ihr von den Massnahmen haltet, entweder an mich direkt, an die einschlägigen Adressen, oder setzt hier einen Kommentar ab. Am Dienstag, den 12.2.2008 findet übrigens in HS2 der Informatik eine Informationsveranstaltung statt. Mich, bzw. uns würde es sehr freuen, wenn ihr diesen Blog-Eintrag weiterleitet, bzw. zahlreich zur Infoveranstaltung kommt.

Die Uni Saarbrücken - Campus im Wandel Teil 2

Doch dann kamen irgendwann mal ein paar Bagger und Kräne... und diese fingen dann irgendwann 2007 an 3 kleine Gebäude zu bauen... auf der rechten Seite das Haus mit dem großen Loch (a.k.a. Bio-Informatikhörsaal), das seltsam Hufeisenförmige Teil links vorne (a.k.a. Bioinformatikbau) und der dicke fette Steinklotz hinten links (a.k.a. kombiniertes Bibliotheksgebäude Info-Mathe-MPI). Zuerst mal ein paar Bilder bei Nacht vom 19.11.2007 ... (ja... wenn die Leute arbeiten, dann vor allem Nachts...)



Dann ein paar Bilder bei Tag, am 29.11.2007...



"Hey Kai, kannst du erkennen, was da unten auf dem Schild an dem Teil steht?"
"Nein Martin, aber ich hab ne Kamera mit Zoom..."


Und was da so auf der Baustelle abgeht, ist so aufregend, dass einige nicht mehr auf die Strasse achten beim fahren, und dabei irgendwas umfahren..



Das komische Hufeisen hat mittlerweile nochn Stockwerk dazubekommen...

Mittlerweile wird schon schweres Material verwendet...

Und das große Loch wird endlich mal ansatzweise zugebaut... oder abgesichert...



und das ist der aktuelle Stand vom 8.2.2008... furchterregend oder ? ^^


Die Uni Saarbrücken - Campus im Wandel Teil 1

Hach ja... das waren noch Zeiten... Es war einmal im Sommer 2006, Deutschland war im Sommermärchen, die Tage waren warm, und die Welt war noch in Ordnung...

Es gab nur ein Parkhaus...


Das zweite Science Park ist gerade fertig gestellt worden...


Der Eingang war noch so hässlich wie immer :)


Andere Gebäude waren noch mitten im Bau...


und die Strassen im Ex-Stuhlsatzenhausweg waren noch schön ausgebaut...


und es gab noch keine Chemie-Baustelle...


es gab noch feste Strassen...


die Informatik stand noch so wie heute...


es gab noch einen Wald...


und vor der Mathe gabs noch ein paar Bäume...